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Mittwoch, 21. Oktober 2015
NACHHALTIGKEITSCOACH
Büro Ulm
Susanne Biesenberger
Krumme Halde 30
89081 Ulm
Fon: +49 152 24825322
E-Mail: su1910@stw.de
Leiter:
Prof. Dr. Roland Pfennig
Dr. Erik Müller-Schoppen
Ausbildung zum psychologischen Nachhaltigkeits-Coach (SHB)
Zertifizierte Ausbildung mit Steinbeis Hochschul-Zertifikat (SHB)
Wenn wir etwas schonend und verantwortungsbewusst GEbrauchen anstatt es zu VERbrauchen handeln wir nachhaltig. Dies gilt für natürliche Ressourcen und unsere Umwelt ebenso wie für unsere eigene Arbeitskraft oder die von Mitarbeitern. Nachhaltigkeit ist also mehr als Abfallmanagement oder das Einführen von Energiesparprogrammen. Nachhaltigkeit ist eine ethische Notwendigkeit.
“Nachhaltigkeit zahlt sich für jeden Menschen, jeden Betrieb und damit die Gesellschaft als Ganzes aus. Die fahrlässige oder bewusste Missachtung ethischer Richtlinien in der Unternehmenführung hat früher oder später
negative Auswirkungen für alle.” (Anselm Grün)
Der Begriff Nachhaltigkeit wird aktuell häufig in den Zusammenhang mit Umweltschutz gestellt. Er ist jedoch auch eng mit einem anderen Schlagwort unserer Zeit, der Corporate Social Responsibility (CSR), verbunden. Das bedeutet Unternehmen erkennen ihre soziale und gesellschaftliche Verantwortung an und handeln entsprechend. Diese Verantwortung ist sowohl nach innen, auf die eigenen Mitarbeiter gerichtet, wie auch nach außen auf Umwelt, Gesellschaft und Geschäftspartner, ohne dabei den nachhaltigen Unternehmenserfolg aus dem Auge zu verlieren. Denn nur ein erfolgreiches Unternehmen hat Ressourcen für Nachhaltigkeit und CSR. Nachhaltigkeit ist also ganzheitlich zu verstehen gemäß den drei “P”s: Profit, People, Planet.
Der Nachhaltigkeitscoach richtet die Prozesse und Mitarbeiter eines Unternehmens in diesem Sinne auf ein gemeinsames Ziel aus. Er beherrscht nach der Ausbildung die Kompetenzen eines Coaches und kann Projekte hinsichtlich Nachhaltigkeit initiieren und durchführen. Dadurch kann er eine Veränderung in der Haltung von Führungskräften und Mitarbeitern hin zu nachhaltigem Wirtschaften und Denken erreichen.
Die aktuelle Gesetzgebung verlangt von den Wirtschaftsbetrieben zunehmend Aktivitäten im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Eine proaktive Unternehmensführung wird diesen Anforderungen aus eigenem inneren Antrieb und Verantwortungsbewusstsein schon heute gerecht. Die auf die Unternehmen zukommenden Kosten bleiben überschaubar wenn Aufbau und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements in die Hände eines dafür ausgebildeten internen Beauftragten gelegt werden, der das eigene Unternehmen, die Prozesse und die verantwortlichen Personen kennt.
Erfahrene Coaches, Trainer und Nachhaltigkeitsbeauftragte vermitteln in dieser Ausbildung die Grundlagen, Zusammenhänge und Kompetenzen um die komplexen und herausfordernden Tätigkeiten im Unternehmen zu übernehmen.
Inhalte:
• Aktuelle Konzepte der Nachhaltigkeit - Wir meinen es ernst mit der nächsten Generation.
• Nachhaltigkeitsstrategien - Darf’s ein bißchen visionär sein?
• Unternehmensethik, CSR und Nachhaltigkeit - Mitmenschlichkeit als Unternehmenspraxis
• Nachhaltigkeitsmarketing - Tue Gutes und rede darüber!
• Sustainable Leadership - Den Chief Officer Visionary gibt es wirklich.
• Coaching/Mentoring/Training - Die Instrumente des Könnens
• Kommunikation/Gesprächstechniken - Was zählt ist was beim andern ankommt.
• Individualpsychologie - Das Herz der Tiefenpsychologie, alltagstauglich serviert
• Rollentheorie und Gruppendynamik - Rollenbesetzung im Theater des Lebens
• Transaktionsanalyse und Supervision - Das Ego beherrschen
• Psychische und körperliche Fitness/Business Health - Ein bißchen Marathon muss sein.
Zielgruppe:
• Unternehmer und Führungskräfte mit Verantwortungsbewusstsein
• Projektmanager und andere Mitarbeiter mit Weitblick und Durchsetzungsvermögen, die über den Tellerrand schauen und in der Lage sind andere für ihre Themen zu gewinnen
• Maximal 12 Teilnehmer pro Durchführung
Dauer:
• 20 Präsenztage (inkl. 3 Tage Prüfungsassessment) in 8 Unterrichtsblöcken
• Angeleitetes Selbststudium zwischen den Unterrichtsblöcken
Termine 2016
• 16. - 17.01.2016 (Sa./So.)
• 26. - 28.02.2016 (Fr./Sa./So.)
• 16. - 17.04.2016 (Sa./So.)
• 03. - 05.06.2016 (Fr./Sa./So.)
• 16. - 17.07.2016 (Sa./So.)
• 09. - 11.09.2016 (Fr./Sa./So.)
• 08. - 09.10.2016 (Sa./So.)
• 18. - 20.11.2016 (Fr./Sa./So.)
Termine 2017
• 14. - 15.01.2017 (Sa./So.)
• 24. - 26.02.2017 (Fr./Sa./So.)
• 18. - 19.03.2017 (Sa./So.)
• 19. - 21.05.2017 (Fr./Sa./So.)
• 15. - 16.07.2017 (Sa./So.)
• 15. - 17.09.2017 (Fr./Sa./So.)
• 14. - 15.10.2017 (Sa./So.)
• 17. - 19.11.2017 (Fr./Sa./So.)
Da es sich um ein zirkuläres Seminar handelt ist der Einstieg jederzeit möglich!
Kosten:
Die Kosten für die gesamte Ausbildung (inkl. Prüfungsgebühr, Getränkepauschale und Zertifikat) belaufen sich auf 7.750 Euro.
Auch buchbar als Ausbildung zum Nachhaltigkeitscoach (ohne SHB-Zertifikat) für 7.150 Euro, Dauer 18 Tage.
Veranstaltungsort:
• Stuttgart
Anmeldung und Rückfragen:
Steinbeis-Beratungszentrum comet coaching - mentoring - training
Per E-Mail: SU1910@stw.de
Telefon: +49 152 24825322
Weiterführende Informationen zum Hochschul-Zertifikat der Steinbeis Hochschule Berlin:
Die Ausbildung zum Nachhaltigkeitscoach ist als "Zertifikatslehrgang" der Steinbeis Hochschule zertifiziert, d. h. die Absolventen erhalten ein offizielles Zertifikat der Steinbeis Hochschule nach erfolgreichem Abschluss.
Die Steinbeis-Hochschule ist eine der größten privaten Hochschulen in Deutschland, die auch über Promotionsrecht verfügt. Sie ist staatlich anerkannt und verfügt besonders in Wirtschaft und Industrie über einen hohen Bekanntheitsgrad und ein hervorragendes Image. Träger der Steinbeis-Hochschule ist die Steinbeis-Stiftung in Stuttgart, die allgemein in der Wirtschaft einen sehr guten Ruf besitzt.
Durch die Zertifizierung der Steinbeis Hochschule Berlin erhält die Ausbildung ein akademisches Niveau und kann grundsätzlich auf andere Studiengänge angerechnet werden, da der Absolvent für den erfolgreichen Abschluss international gültige Credit-Points (ECTS, European Credit Transfer System) erhält. Die zu erfüllenden Kriterien sind in der Studien- und Prüfungsordnung der Hochschule festgelegt.
Der Absolvent erhält das Recht die Bezeichnung "Nachhaltigkeits-Coach (SHB)" zu führen.
Freitag, 16. Oktober 2015
Nachhaltigkeit
Begriff und Wirklichkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit im Sinne des Duden-Universalwörterbuchs meint das "Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann."
Unser Begriffsverständnis ist, dass etwas noch lange Zeit andauern, bestehen, nachwirken oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut, begonnen und/oder in Bewegung gesetzt wurde. Es ist eine Sichtweise der Verantwortung, über den berühmten Blumentopfhorizont hinaus.
Diese Erweiterung ergab sich zunächst aus der globalen umweltpolitischen Debatte seit dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere mit den Definitionen durch die 1983 von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission), den Club of Rome (Der Club of Rome ist eine nichtkommerzielle Organisation, die einen globalen Gedankenaustausch zu verschiedenen internationalen politischen Fragen betreibt. Mit dem 1972 veröffentlichten Bericht Die Grenzen des Wachstums erlangte er große weltweite Beachtung) oder auch die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages.
Dieses Begriffsverständnis von Nachhaltigkeit enthält den Anspruch, dass diese Ziele für alle Länder der Welt (globale Gerechtigkeit) und für künftige Generationen (Generationengerechtigkeit) gelten.
Dieser Ansatz wurde von der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages weiter ausgearbeitet und als ein Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit vorgestellt; danach setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit selber aus drei Komponenten zusammen zu einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit.
„Die Gemeinsamkeit aller Nachhaltigkeitsdefinitionen ist der Erhalt eines Systems bzw. bestimmter Charakteristika eines Systems, sei es die Produktionskapazität des sozialen Systems oder des lebenserhaltenden ökologischen Systems. Es soll also immer etwas bewahrt werden zum Wohl der zukünftigen Generationen.“
Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist schnell ein eitles wissenschaftliches Gerede geworden, denn es besteht kein Zweifel darin, dass der Erhalt der Natur im Status Quo etwas anderes ist als der Erhalt eines wirtschaftenden Systems, das diese Natur gefährdet.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Dienstag, 22. Juli 2014
Management und mehr
Management-Wissen - kompakt von Erik Müller Schoppen und Beate Kesper (14. April 2011)
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Die FührkungsKraft als Coach: Die Quadratur des Kreises von Erik Müller-Schoppen (3. Juni 2014)
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Bewusst Sein: Von der Intelligenz des Herzens von Erik Müller-Schoppen (19. Juni 2012)
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Mittwoch, 25. Juni 2014
Anhaftungen
Anhaftungen, Bindungen und Co
oder wie wir zu leben lernen
Von unserem stellvertretenden Chefredakteur Dr. Erik Müller-Schoppen
Wir reden immer sehr leichtfertig von Anhaftungen, die wir loswerden wollen, aber sehen nicht so schnell die eigenen Bindungen. Wir machen uns gar keine Vorstellungen wie groß die Anzahl der Bindungen ist. Allein eine persönliche Auflistung würde uns wahrscheinlich erschrecken, dabei ist der rein materielle Besitz wie Aktien, Fahrzeuge, Juwelen nur ein kleiner Teil.
Unsere Meinungen zu Beziehungen, zu Partnern, Freundschaften, Positionen, Wirtschaft, öffentlichem Leben, politischen, religiösen oder philosophischen Fragen sind eine unendliche Geschichte.
Die Bindungen, die mit dem eigenen Ich zu tun haben, sind am schwierigsten zu erkennen, sie bestimmen unseren Lebensstil in einem großen Umfang. Wenn wir fähig werden, alles, was uns bisher begegnet ist, alles, was uns lieb und wert ist, als Bindungen aufzufassen, haben wir es fast geschafft. Dann sind wir auf unserem Weg zur Erleuchtung schon immerhin zum Fortgeschrittenen avanciert. Wir beobachten und untersuchen besonders akribisch unsere Meinungen, diese sind bei uns konditioniert und bestimmen unser Leben. Wir orientieren uns an den Spielregeln und Gesetzen, welche die Gesellschaft aufgestellt hat und merken gar nicht unsere Verstrickungen.
Die meisten Menschen, die sich mit diesen spirituellen oder religiösen Fragen beschäftigen, wollen, dass äußern sie jedenfalls fast wie eine Plattitüde, freisein für ein Leben im gegenwärtigen Augenblick, im Hier und Jetzt.
Wenn wir frei sein wollen von all unseren Bindungen, müssen wir versuchen keine Autorität anzuerkennen, niemanden, der uns vorschreibt, wie wir zu sein oder zu werden oder zu denken haben.
Dieser Art frei zu sein, bedarf im Grunde genommen nur der Bereitschaft, frei zu sein.
Der wesentliche Schritt zur inneren Freiheit beginnt damit, dass wir unsere Bindungen beobachten, sie ansehen. Diese Aufmerksamkeit sollte auf keinen Fall von Gedanken gestört werden, schon gar nicht bedarf es einer Analyse dieser beobachteten Dinge.
Wenn wir erkennen, dass die Art und Weise, wie wir die Welt beurteilen, vollkommen falsch ist, dass wir im Sinne von: "ich weiß, dass ich nicht weiß", eine vollkommen falsch Sicht von dieser Welt habe, werde ich frei sein. Das von uns gestaltete Leben verläuft nach selbstgeschaffenen Denkmodellen, in dem sich nur eine ungeheure Zahl von gemachten oder angelernten Erfahrungen befinden. Wir vergleichen jeden neuen Vorgang nach den Gesichtspunkten unseres Denkmodells. Alle Herausforderungen pflegen wir nun mit den unzulänglichen Mitteln unserer Erfahrung zu begegnen, dass dabei nichts Gutes herauskommt, zeigt sich oft.
Wenn wir unser Leben mehr den Daseinskräften, was die Chinesen Tao nannten, überlassen, haben wir ein Leben ohne die Schablonen der Vergangenheit.
Wir können uns auf unsere Intuition zumindest verlassen, wenn wir sie überhaupt wahrnehmen.
Grundvoraussetzung ist,dass wir unsere Reaktionen auf die Geschehnisse des Lebens, beobachten,am besten in jedem Augenblick, indem sie eintreten, dann werden wir den ungeheuere Umfang unseres Gebundenen-Seins erkennen.
Wenn wir den Mut haben, uns den Daseinskräften zu überlassen, wir eine Geisteshaltung gewinnen, die wirkliche Sicherheit ist, dann verliert der kindliche Gedanke an Sicherheit an Bedeutung.
Und nur keine Bedenken, wir können weiterhin fast so leben wie bisher, wir können alles angehen, unsere Ziele verfolgen, aber wir sollten die Einstellung dazu ändern. Wir sollten uns den Daseinskräften, dem Strom des Lebens hingegeben und keinen Widerstand leisten, denn wir sind der Strom des Lebens. Der größte Mystiker des Mittelalters, Meister Eckart, beschrieb unsere Haltung mit: nichts wissen, nichts wollen, nichts haben und interpretierte damit Jesu Worte von der wahren Armut.
Für uns Normal-Sterbliche heißt das, dass wir unsere Motive, unser ehrgeiziges Streben, unsere egozentrischen Wünsche aufgeben, zu einem Handeln im Nichthandeln kommen. Das ist das Loslassen, die Anhaftungen vermeiden, eben handeln in Nichthandeln.
So viel müssen wir uns also nicht verkneifen, wir können weiter handeln, bloß eben mit einer anderen Einstellung, mit Gelassenheit.
Wir lassen alles los, was bisher unser Leben bestimmt hat, nämlich Ehrgeiz und Egozentrik.
Wir können unsere Pläne machen und verwirklichen, aber wir handeln mit einer anderen Einstellung, man könnte fast mit Augustinus sagen, "mach was du willst, aber in Liebe."
Vielleicht sollten wir mehr nur den Rahmen vorgeben und uns sonst der Weisheit des Lebensstroms überlassen.
Und nun ein paar Worte zur Psychologie hinter dem Ganzen. Wenn wir Äußerungen von uns geben wie "ich bin ja nur ein kleines Licht" oder aber die andere Version "ich bin der Größte" , sollten wir nicht nur das Ego bei diesem Satz beobachten, sondern auch die Gefühle und Emotionen, die damit verbunden sind, schauen wir unbarmherzig zu, was sich in uns tut.
Dies sind lediglich Sätze aus der Mottenkiste der Kompensation der Minderwertigkeitsgefühle, einer Egozentrik, die jetzt versucht ein Ziel mit dieser Haltung zu erreichen. Es sind auf keinen Fall Anflüge von Weisheit.
oder wie wir zu leben lernen
Von unserem stellvertretenden Chefredakteur Dr. Erik Müller-Schoppen
Wir reden immer sehr leichtfertig von Anhaftungen, die wir loswerden wollen, aber sehen nicht so schnell die eigenen Bindungen. Wir machen uns gar keine Vorstellungen wie groß die Anzahl der Bindungen ist. Allein eine persönliche Auflistung würde uns wahrscheinlich erschrecken, dabei ist der rein materielle Besitz wie Aktien, Fahrzeuge, Juwelen nur ein kleiner Teil.
Unsere Meinungen zu Beziehungen, zu Partnern, Freundschaften, Positionen, Wirtschaft, öffentlichem Leben, politischen, religiösen oder philosophischen Fragen sind eine unendliche Geschichte.
Die Bindungen, die mit dem eigenen Ich zu tun haben, sind am schwierigsten zu erkennen, sie bestimmen unseren Lebensstil in einem großen Umfang. Wenn wir fähig werden, alles, was uns bisher begegnet ist, alles, was uns lieb und wert ist, als Bindungen aufzufassen, haben wir es fast geschafft. Dann sind wir auf unserem Weg zur Erleuchtung schon immerhin zum Fortgeschrittenen avanciert. Wir beobachten und untersuchen besonders akribisch unsere Meinungen, diese sind bei uns konditioniert und bestimmen unser Leben. Wir orientieren uns an den Spielregeln und Gesetzen, welche die Gesellschaft aufgestellt hat und merken gar nicht unsere Verstrickungen.
Die meisten Menschen, die sich mit diesen spirituellen oder religiösen Fragen beschäftigen, wollen, dass äußern sie jedenfalls fast wie eine Plattitüde, freisein für ein Leben im gegenwärtigen Augenblick, im Hier und Jetzt.
Wenn wir frei sein wollen von all unseren Bindungen, müssen wir versuchen keine Autorität anzuerkennen, niemanden, der uns vorschreibt, wie wir zu sein oder zu werden oder zu denken haben.
Dieser Art frei zu sein, bedarf im Grunde genommen nur der Bereitschaft, frei zu sein.
Der wesentliche Schritt zur inneren Freiheit beginnt damit, dass wir unsere Bindungen beobachten, sie ansehen. Diese Aufmerksamkeit sollte auf keinen Fall von Gedanken gestört werden, schon gar nicht bedarf es einer Analyse dieser beobachteten Dinge.
Wenn wir erkennen, dass die Art und Weise, wie wir die Welt beurteilen, vollkommen falsch ist, dass wir im Sinne von: "ich weiß, dass ich nicht weiß", eine vollkommen falsch Sicht von dieser Welt habe, werde ich frei sein. Das von uns gestaltete Leben verläuft nach selbstgeschaffenen Denkmodellen, in dem sich nur eine ungeheure Zahl von gemachten oder angelernten Erfahrungen befinden. Wir vergleichen jeden neuen Vorgang nach den Gesichtspunkten unseres Denkmodells. Alle Herausforderungen pflegen wir nun mit den unzulänglichen Mitteln unserer Erfahrung zu begegnen, dass dabei nichts Gutes herauskommt, zeigt sich oft.
Wenn wir unser Leben mehr den Daseinskräften, was die Chinesen Tao nannten, überlassen, haben wir ein Leben ohne die Schablonen der Vergangenheit.
Wir können uns auf unsere Intuition zumindest verlassen, wenn wir sie überhaupt wahrnehmen.
Grundvoraussetzung ist,dass wir unsere Reaktionen auf die Geschehnisse des Lebens, beobachten,am besten in jedem Augenblick, indem sie eintreten, dann werden wir den ungeheuere Umfang unseres Gebundenen-Seins erkennen.
Wenn wir den Mut haben, uns den Daseinskräften zu überlassen, wir eine Geisteshaltung gewinnen, die wirkliche Sicherheit ist, dann verliert der kindliche Gedanke an Sicherheit an Bedeutung.
Und nur keine Bedenken, wir können weiterhin fast so leben wie bisher, wir können alles angehen, unsere Ziele verfolgen, aber wir sollten die Einstellung dazu ändern. Wir sollten uns den Daseinskräften, dem Strom des Lebens hingegeben und keinen Widerstand leisten, denn wir sind der Strom des Lebens. Der größte Mystiker des Mittelalters, Meister Eckart, beschrieb unsere Haltung mit: nichts wissen, nichts wollen, nichts haben und interpretierte damit Jesu Worte von der wahren Armut.
Für uns Normal-Sterbliche heißt das, dass wir unsere Motive, unser ehrgeiziges Streben, unsere egozentrischen Wünsche aufgeben, zu einem Handeln im Nichthandeln kommen. Das ist das Loslassen, die Anhaftungen vermeiden, eben handeln in Nichthandeln.
So viel müssen wir uns also nicht verkneifen, wir können weiter handeln, bloß eben mit einer anderen Einstellung, mit Gelassenheit.
Wir lassen alles los, was bisher unser Leben bestimmt hat, nämlich Ehrgeiz und Egozentrik.
Wir können unsere Pläne machen und verwirklichen, aber wir handeln mit einer anderen Einstellung, man könnte fast mit Augustinus sagen, "mach was du willst, aber in Liebe."
Vielleicht sollten wir mehr nur den Rahmen vorgeben und uns sonst der Weisheit des Lebensstroms überlassen.
Und nun ein paar Worte zur Psychologie hinter dem Ganzen. Wenn wir Äußerungen von uns geben wie "ich bin ja nur ein kleines Licht" oder aber die andere Version "ich bin der Größte" , sollten wir nicht nur das Ego bei diesem Satz beobachten, sondern auch die Gefühle und Emotionen, die damit verbunden sind, schauen wir unbarmherzig zu, was sich in uns tut.
Dies sind lediglich Sätze aus der Mottenkiste der Kompensation der Minderwertigkeitsgefühle, einer Egozentrik, die jetzt versucht ein Ziel mit dieser Haltung zu erreichen. Es sind auf keinen Fall Anflüge von Weisheit.
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